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- Milch-und Fleischpreise stürzen ab. Bauernproteste!
„Schluss mit lustig – uns geht die Luft aus!“ ist das Motto, unter dem die deutsche Landwirtschaft heute eine fairere Verteilung der Erlöse in der Wertschöpfungskette fordert. Bundesweit werden tausende Landwirte in kleinen Gruppen ihre gemeinsam und verbandsübergreifend erarbeiteten Forderungen an ihre direkten Marktpartner, wie Molkereien und Schlachtereien, überreichen. Auch Unternehmen aus der Ernährungsindustrie sollen besucht werden. Die Aktion soll auf die desaströse wirtschaftliche Situation aufmerksam machen und wird friedlich und ohne Blockaden stattfinden.
Konkret fordern die Landwirte von den verarbeitenden Unternehmen höhere Erzeugerpreise für Milch sowie Rind-, Geflügel- und Schweinefleisch. Derzeit macht ein Milchbauer beispielsweise pro Liter Milch mehr als 10 Cent Verlust. Das ist alles andere als nachhaltig und bedroht existentiell die Milchviehhaltung. Bei Fleisch sieht es nicht anders aus. So sind beispielsweise die Preise für Schweinefleisch aufgrund des faktischen Exportstopps durch den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest massiv in den Keller gefallen. Zusätzlich gibt es wegen der zahlreichen Corona-Infektionen in den Schlachthöfen einen gewaltigen Schlachtstau, der ebenfalls zu hohen Einkommenseinbußen für die Tierhalter führt.
Es geht nicht darum, dass die Lebensmittel im Supermarkt verteuert werden sollen. Die Landwirte fordern eine gerechtere Verteilung der Erlöse in der Wertschöpfungskette. In meinem letzten Video hatte ich bereits darauf aufmerksam gemacht, dass von einem Euro, den ein Verbraucher für Lebensmittel ausgibt, lediglich 23 Cent in die Tasche des Landwirts gehen. Bei Brotgetreide sind es sogar nur 4 Cent. Hier müssen sich alle Beteiligten in der Wertschöpfungskette auf eine fairere Verteilung einigen. Das geht ohne Preisaufschlag für die Verbraucher.
Doch es sind nicht nur die zu niedrigen Preise, die den Landwirten zu schaffen machen. Parallel dazu steigen nämlich auch die landwirtschaftlichen Produktionskosten ständig. In immer kürzeren Abständen belasten EU und Bundesregierung die Landwirtschaft mit neuen Auflagen und Verbote, durch die sich die Kosten erhöhen. Vieles davon gilt nur in Deutschland, wodurch es sogar innerhalb der EU zu massiven Wettbewerbsverzerrungen kommt. So kann und darf es nicht weitergehen, wenn wir auch künftig bäuerliche Landwirtschaft in Deutschland haben wollen. Die Lage ist ernst!
Für die heute geplanten Aktionen wünsche ich allen Landwirten viel Erfolg und gutes Gelingen. Höhere landwirtschaftliche Erzeugerpreise wären ein wichtiger Anfang. Flankierend werden wir als AfD uns im Deutschen Bundestag weiter dafür einsetzen, dass auch die landwirtschaftlichen Produktionskosten sinken und wir EU-weit gleiche Wettbewerbsbedingungen haben. Außerdem ist wichtig, dass Importwaren ebenfalls unsere hohen Produktionsstandards erfüllen müssen. Dumpingimporte, die zu deutlich niedrigeren Bedingungen produziert wurden, müssen der Vergangenheit angehören.
Lasst uns gemeinsam dafür kämpfen, dass die bäuerliche Landwirtschaft in Deutschland eine gute Zukunft hat. Denn nach wie vor gilt: „Stirbt der Bauer, stirbt das Land“!
Berlin, 11. August 2023. Die Bundesregierung hat aus Geldgründen ausgeschlossen, dass sich der Bund an einer dauerhaft angelegten Mehrgefahrenversicherung gegen witterungsbedingte Risiken für landwirtschaftliche Betriebe beteiligen wird. Dies hat die Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion ergeben (Drs. 20/7719). Weil Anpassungsstrategien an witterungsbedingte Risiken in der Landwirtschaft zunehmend wichtiger werden, hatten zahlreiche Bundesländer bereits im vergangenen Jahr eine entsprechende staatliche Unterstützung gefordert.
WeiterDas Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat eine Hochrechnung für das abgelaufene Wirtschaftsjahr 2021/22 veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass das Einkommen (Gewinn plus Personalaufwand je Arbeitskraft) in der Landwirtschaft auf durchschnittlich 43.500 Euro gestiegen sei. Die Parlamentarische Staatssekretärin im BMEL, Ophelia Nick (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), spricht in diesem Zusammenhang von einem „guten Ergebnis“, welches „viele Betriebe durchatmen“ lasse.
WeiterDeutschlands größter Ammoniak- und Harnstoffproduzent, das Traditionsunternehmen SKW Piesteritz, hat angekündigt, aus wirtschaftlichen Gründen die Düngemittelproduktion zu drosseln und eine von zwei Ammoniakanlagen für unbestimmte Zeit stillzulegen. Davon betroffen ist auch das wichtige Produkt AdBlue, dessen Ausfall zu erheblichen Problemen in der Lkw-Logistik führen könnte.
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